ETF-Schließungen und Fusionen: Was Anleger wissen müssen und worauf sie achten sollten

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Überblick über die ETF-Landschaft

Die Auswahl an börsengehandelten Indexfonds (ETFs) ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Laut der Researchfirma ETFGI gab es weltweit bis Ende Juli fast 11.000 ETFs, und die Zahl der jährlich neu auf den Markt kommenden Produkte steigt stetig. Im Jahr 2013 wurden weltweit nur 50 neue ETFs aufgelegt, doch 2022 waren es bereits zwölfmal so viele, wie das Analysehaus Morningstar berichtet. Gleichzeitig wächst jedoch auch die Zahl der ETFs, die wieder vom Markt genommen werden. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 210 ETFs geschlossen – mehr als dreimal so viele wie im Vorjahr. Dieser Text beleuchtet die Gründe und Prozesse hinter ETF-Schließungen und -Fusionen sowie wichtige Aspekte, die Anleger beachten sollten.

Was passiert bei der Schließung eines ETFs?

Wenn ein ETF geschlossen wird, hat dies in der Regel zwei mögliche Szenarien: Liquidation oder Fusion. Bei einer Liquidation löst der Anbieter den ETF komplett auf. Dies erfordert die Zustimmung der zuständigen Finanzaufsichtsbehörde. Nach Erhalt der Genehmigung informiert der Anbieter die betroffenen Anleger sechs bis acht Wochen vor dem Liquidationstermin. Diese erhalten eine Mitteilung über ihre Depotbank und haben ausreichend Zeit, um zu entscheiden, ob sie den ETF vorab verkaufen oder die Liquidation abwarten wollen.

Etwa eine Woche vor dem Schließungstermin wird der ETF nicht mehr handelbar sein. Anleger, die ihre Anteile vorab verkaufen möchten, sollten dies bis zu diesem Zeitpunkt tun. Andernfalls wird der Erlös nach der Schließung automatisch auf ihr Konto überwiesen, was jedoch bis zu zwei Wochen dauern kann.

Was passiert bei einer ETF-Fusion?

Eine ETF-Fusion bedeutet, dass das Vermögen des geschlossenen ETFs in einen anderen ETF übergeht. Die Anleger erhalten automatisch Anteile am aufnehmenden Fonds. Wie bei der Liquidation müssen auch hier die Aufsichtsbehörden zustimmen, und die Anleger werden mindestens 30 Tage im Voraus über die geplante Fusion informiert.

In der Regel erfolgt die Fusion in einen Fonds mit einem ähnlichen oder identischen Anlageschwerpunkt. Beispielsweise könnte das Vermögen eines geschlossenen MSCI-World-ETFs in einen anderen MSCI-World-ETF übergehen. Dies minimiert die Auswirkungen für die Anleger, da ihre ursprüngliche Anlagephilosophie weitgehend erhalten bleibt.

Worauf sollten Investoren bei einer ETF-Fusion achten?

Bei einer Fusion sollten Anleger einige wichtige Punkte überprüfen, um sicherzustellen, dass der neue ETF ihren Anforderungen entspricht. Der Anlageschwerpunkt des neuen Fonds kann sich leicht vom ursprünglichen Fonds unterscheiden. So könnte beispielsweise ein thematisch fokussierter ETF in einen breiter aufgestellten Indexfonds übergehen. In einem Extremfall könnte ein spezialisierter KI-ETF mit einem Tech-ETF fusioniert werden, was eine Veränderung im Anlagespektrum bedeutet.

Neben dem Anlageschwerpunkt sollten Anleger auch auf die Kostenstruktur des neuen ETFs, dessen Diversifikation sowie dessen Replikationsmethode achten. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Frage, ob der neue ETF thesaurierend oder ausschüttend ist, was ebenfalls eine wichtige Rolle bei der langfristigen Anlagestrategie spielen kann.

Wenn Anleger einen Sparplan auf den ursprünglichen ETF haben, sollten sie zudem überprüfen, ob das fusionierte Produkt weiterhin bei ihrem Broker im Sparplan verfügbar ist. Andernfalls müssen sie gegebenenfalls nach Alternativen suchen. Auch steuerliche Aspekte können bei einer Fusion wichtig sein, insbesondere wenn die Fusion zwischen ETFs verschiedener Domizilländer erfolgt. In diesem Fall gilt aus steuerlicher Sicht, dass die ursprünglichen Anteile verkauft und neue Anteile gekauft werden, was zu einer Abgeltungsteuerpflicht auf etwaige Gewinne führen kann.

Risikofaktoren für die Schließung von ETFs

ETFs werden vom Markt genommen, wenn sie aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr rentabel sind. Zu den häufigsten Risikofaktoren gehört ein zu geringes Fondsvolumen. Fonds, die auch nach drei Jahren am Markt noch kein Volumen von mindestens 100 Millionen Euro erreicht haben, gelten als gefährdet. Insbesondere Themen-ETFs, die sich auf spezielle Branchen oder Trends konzentrieren, sind oft von Schließungen betroffen.

Dies liegt daran, dass Themen-ETFs häufig in Phasen eines Hypes aufgelegt werden, wenn das Interesse am entsprechenden Thema seinen Höhepunkt erreicht. Sobald die Nachfrage nachlässt oder die Kurse fallen, ziehen viele Anleger ihr Kapital ab, was dazu führen kann, dass der Fonds nicht mehr rentabel ist und geschlossen wird. ETFs auf etablierte, marktbreite Indizes wie den MSCI World oder den S&P 500 sind dagegen seltener von Schließungen betroffen.

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