Private Altersvorsorge und neue Möglichkeiten für Sparer: Das Altersvorsorgedepot und die Neuerungen der Riester-Rente im Überblick

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Bedeutung der privaten Altersvorsorge in Deutschland

Die private Altersvorsorge wird für viele Deutsche zunehmend wichtiger, da die gesetzliche Rente in vielen Fällen nicht mehr ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten. Ein Altersvorsorgedepot bietet eine Möglichkeit, diese Rentenlücke zu schließen und frühzeitig Vermögen für den Ruhestand aufzubauen. Ab dem Jahr 2026 soll es in Deutschland ein gefördertes Altersvorsorgedepot geben, das Bundesbürgerinnen und Bundesbürgern staatlich unterstützt, um private Altersvorsorge leichter zu ermöglichen. Die Einführung des neuen Depots markiert einen entscheidenden Schritt, mit dem auch Änderungen an der bestehenden Riester-Rente einhergehen.

Einführung des Altersvorsorgedepots und geplante staatliche Förderung

Das neue Altersvorsorgedepot wird ab 2026 allen Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland zur Verfügung stehen. Es ermöglicht Anlegern, durch Investitionen am Kapitalmarkt zusätzliche Einkünfte für das Alter zu erwirtschaften und dabei von staatlicher Förderung zu profitieren. Die Bundesregierung möchte mit diesem Depot ein flexibles und renditestarkes Instrument schaffen, das einen kostengünstigeren Ansatz bietet als die bisherigen Riester-Produkte.

Die staatliche Förderung im Altersvorsorgedepot ist besonders attraktiv gestaltet: Auf jeden eingezahlten Euro erhalten Anleger eine Förderung von 20 Prozent bis zu einem jährlichen Maximalbetrag von 3.000 Euro, der ab 2030 auf 3.500 Euro angehoben wird. Zusätzlich gibt es spezielle Förderungen für Berufseinsteiger, Geringverdiener und Kinder. Diese Neuerung zielt darauf ab, ein breites Spektrum an Sparern zu erreichen und den Anreiz zur privaten Altersvorsorge zu erhöhen.

Unterschiede zwischen Altersvorsorgedepot und Riester-Rente

Das Altersvorsorgedepot unterscheidet sich in mehreren wichtigen Punkten von der traditionellen Riester-Rente. Während die Riester-Rente auf Kapitalerhaltsgarantien und eine lebenslange Rentenauszahlung setzt, verzichtet das Altersvorsorgedepot auf diese Merkmale. Diese Garantien haben Riester-Verträge oft teuer und weniger renditestark gemacht. Beim Altersvorsorgedepot entfallen solche kostspieligen Kapitalerhaltsgarantien, wodurch Anleger eine höhere Rendite erzielen können.

Sparerinnen und Sparer haben mit dem Altersvorsorgedepot die Möglichkeit, eine Altersvorsorge ohne teure Garantieprodukte aufzubauen und flexiblere Optionen für die Auszahlung im Alter zu wählen. Für viele Riester-Sparer könnte dieser Ansatz zunächst ungewohnt sein, jedoch bieten die erhöhten Renditechancen eine attraktive Alternative.

Anlagemöglichkeiten im Altersvorsorgedepot

Mit dem Altersvorsorgedepot können Vorsorgesparer eigenständig entscheiden, wie sie ihr Geld anlegen möchten. Der Entwurf der Bundesregierung sieht vor, dass Anleger zwischen drei Anlageklassen wählen können: Fonds (sowohl aktive Fonds als auch passive ETFs), Staatsanleihen und Einzelaktien. Hochriskante Produkte wie Hebelprodukte sind im Rahmen des Altersvorsorgedepots jedoch ausgeschlossen, um den Sparschutz zu gewährleisten.

Diese Anlagevielfalt eröffnet Anlegern die Chance, ihre Altersvorsorge individuell und nach eigenen Präferenzen zu gestalten. Sie können ihre Investments auf verschiedene Wertpapiere streuen und so eine ausgewogene und chancenorientierte Altersvorsorgestrategie verfolgen.

Geplante staatliche Förderungen und Obergrenzen

Die staatliche Förderung im Altersvorsorgedepot sieht eine umfangreiche Unterstützung für Sparerinnen und Sparer vor. Für jeden eingezahlten Euro erhalten Vorsorgesparer eine Förderung von 20 Prozent, und es gibt eine zusätzliche Kinderförderung von 25 Cent pro eingezahltem Euro. Die maximale jährliche Förderung beträgt 3.000 Euro, ab 2030 wird diese Obergrenze auf 3.500 Euro erhöht.

Im Vergleich zur Riester-Rente, bei der die Fördergrenze bei 2.100 Euro inklusive Zulagen liegt, bietet das Altersvorsorgedepot somit eine höhere jährliche Fördergrenze. Diese klare Regelung verringert den Verwaltungsaufwand und schafft Transparenz, sodass Sparerinnen und Sparer die volle Förderung effektiv nutzen können.

Flexibilität der Auszahlungsoptionen im Alter

Das Altersvorsorgedepot bietet Vorsorgesparern flexible Auszahlungsoptionen im Alter. Ab dem 65. Lebensjahr können sie entscheiden, ob sie ihr Kapital als lebenslange Rente beziehen oder über einen Entnahmeplan bis mindestens zum 85. Lebensjahr nutzen möchten. Diese Flexibilität gibt den Anlegern mehr Kontrolle über ihre Altersvorsorge und ermöglicht es, die Auszahlungen auf ihre individuellen Bedürfnisse abzustimmen.

Im Vergleich dazu bietet die Riester-Rente frühere Rentenstartoptionen: Bei bestehenden Riester-Verträgen ist ein Rentenbeginn ab 62 Jahren möglich, bei älteren Verträgen sogar ab 60 Jahren. Das Altersvorsorgedepot gibt Sparerinnen und Sparern also die Wahl, ihren Ruhestand je nach persönlicher Situation finanziell flexibel zu gestalten.

Steuervorteile und Überzahlungen beim Altersvorsorgedepot

Zusätzlich zu den staatlichen Förderungen bietet das Altersvorsorgedepot Steuervorteile für die Anleger. Die eingezahlten Beträge können als Sonderausgaben in der Steuererklärung geltend gemacht werden, was die Steuerlast weiter senken kann. Ein weiterer steuerlicher Vorteil, der voraussichtlich auch für das Altersvorsorgedepot gelten wird, ist die Möglichkeit von „Überzahlungen“ – also Einzahlungen, die über die geförderte Höchstgrenze hinausgehen.

Falls diese Überzahlungen ebenfalls steuerfrei möglich sind, könnte das Altersvorsorgedepot eine besonders attraktive Option für Sparer sein, die über die staatliche Förderung hinaus in den Kapitalmarkt investieren möchten. So wird das Altersvorsorgedepot für Anlegerinnen und Anleger zu einer noch flexibleren Alternative im Vergleich zu klassischen Spar- und Anlagemethoden.

Bestandsschutz und Wechselmöglichkeiten für Riester-Sparer

Bestehende Riester-Sparerinnen und -Sparer haben weiterhin die Möglichkeit, ihre Verträge zu behalten und zu besparen, profitieren jedoch zusätzlich von neuen Produkten, die 2026 eingeführt werden. Diese neuen Riester-Produkte bieten wie das Altersvorsorgedepot die gleichen staatlichen Förderungen, enthalten aber weiterhin Kapitalgarantien – entweder als 100-prozentige oder als 80-prozentige Kapitalgarantie.

Für Riester-Sparer, die zu neuen Produkten oder zum Altersvorsorgedepot wechseln möchten, besteht Bestandsschutz: Bestehende Riester-Verträge können weitergeführt werden oder auf Wunsch zu einem der neuen Angebote „umgezogen“ werden. Die endgültige Entscheidung liegt bei den Sparern selbst, die ihre Altersvorsorge ab 2026 an ihre individuellen Präferenzen anpassen können.

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