Finfluencer und ihre Risiken: Was Verbraucherschützer und die BaFin über Finanz-Influencer und Anlagetipps warnen

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Der Finfluencer-Boom und die Risiken

Schnell reich werden – wer will das nicht? In Deutschland steigt das Interesse am Aktienmarkt, vor allem unter jungen Menschen, seit der Corona-Pandemie rasant an. Laut dem Deutschen Aktieninstitut investierten 2023 fast 1,7 Millionen Menschen unter 29 Jahren an der Börse, während es 2019 noch knapp 850.000 waren. Einen großen Anteil daran haben die sogenannten Finanz-Influencer, auch „Finfluencer“ genannt, die besonders über soziale Medien wie Instagram und YouTube präsent sind. Eine Studie der HHL Leipzig Graduate School of Management zeigt, dass über 50 % der Finfluencer erst seit 2020 aktiv sind.

Auf den ersten Blick scheint das ein positiver Trend zu sein: Finanzwissen wird leicht zugänglich und erreicht eine junge Zielgruppe. Doch genau hier sehen Verbraucherschützer und die BaFin erhebliche Risiken.

Warnungen der Verbraucherschützer und der BaFin

Finfluencer sind in einer rechtlichen Grauzone tätig, da sie im Gegensatz zu zertifizierten Anlageberatern nicht reguliert werden. Jeder kann sich Finfluencer nennen und über Aktien oder andere Finanzprodukte sprechen. Während zertifizierte Berater bei der BaFin registriert sein müssen und nur nach einer Prüfung individuelle Anlageberatung anbieten dürfen, gelten für Finfluencer solche Regeln nicht.

Verbraucherschützer warnen: Finfluencer vermitteln oft den Eindruck von Nähe und Vertrauen, doch ihr Expertentum ist häufig nicht vorhanden. Sie sprechen gezielt unerfahrene und verletzliche Verbraucher an, die nicht immer erkennen können, ob die angebotenen Informationen fundiert sind.

Das Beispiel „immo.tommy“ und die Gefahr von Betrug

Ein besonders prominentes Beispiel für die Gefahren des Finfluencer-Booms ist der Immobilien-Influencer Tomislav Primorac, bekannt als „immo.tommy“. Primorac galt als größter Immobilien-Influencer Europas, doch Medienberichten zufolge wurden ihm und seinem Vertriebsnetz von mehreren Kunden Betrug vorgeworfen. Sie beschuldigten ihn, heruntergekommene Wohnungen zu überhöhten Preisen verkauft zu haben. Die Investitionen der Käufer erwiesen sich in mindestens acht Fällen als finanziell desaströs.

Dieser Fall zeigt deutlich, wie wichtig es ist, genau hinzuschauen, bevor man auf die Empfehlungen eines Finfluencers hört.

Tipps der Verbraucherschützer: Wie man unseriöse Finfluencer erkennt

Um nicht auf unseriöse Finfluencer hereinzufallen, haben Verbraucherschützer konkrete Tipps formuliert:

Überprüfen Sie den Expertenstatus: Nur weil jemand viele Follower hat, bedeutet das nicht, dass er ein Experte ist. Seriöse Finfluencer legen offen dar, wer sie sind und worauf sich ihr Fachwissen stützt. Bleiben diese Informationen unklar, sollten Sie skeptisch sein.

Bleiben Sie grundsätzlich skeptisch: Viele Finfluencer vermitteln Informationen, die für Anlageentscheidungen wertlos oder sogar schädlich sind. Laut der BaFin und Studien sollten Verbraucher ihre Informationen bei unabhängigen Quellen wie der Stiftung Warentest oder den Verbraucherzentralen überprüfen lassen.

Vermeiden Sie hohe Renditeversprechen: Was zu schön klingt, um wahr zu sein, ist es meist auch nicht. Hohe Renditen sind oft mit hohen Risiken verbunden, bis hin zum Betrug. Seien Sie besonders vorsichtig bei Finfluencern, die aggressive Gewinnversprechen machen.

Hinterfragen Sie die Interessen des Finfluencers: Viele Finfluencer verdienen an den Produkten, die sie empfehlen, sei es durch Provisionen oder Affiliate-Links. Hinterfragen Sie immer die finanziellen Motive hinter den Empfehlungen.

Studie zum Kompetenzniveau der Finfluencer

Eine Studie des Swiss Finance Institute zeigt auf, dass der Großteil der Finfluencer keine überdurchschnittlichen Renditen erwirtschaftet. Von den 29.000 untersuchten Finfluencern sind nur 28 % wirklich kompetent und erzielen langfristig gute Ergebnisse. 16 % schaffen marktübliche Renditen, während 56 % deutlich schlechter abschneiden als der Gesamtmarkt – im Schnitt 2,3 % Underperformance pro Monat. Viele Verbraucher hätten also besser das Gegenteil der Empfehlungen dieser Finfluencer befolgt, um keine Verluste zu erleiden.

Besonders alarmierend: Die Finfluencer mit den schlechtesten Ergebnissen haben oft die meisten Follower und beeinflussen damit besonders viele Menschen.

Betrugsmaschen in sozialen Medien: Vorsicht bei hohen Renditeversprechen

Neben unqualifizierten Finfluencern gibt es auch gezielte Betrugsmaschen, die über soziale Medien verbreitet werden. Dabei versprechen Betrüger ihren Opfern das schnelle Geld, häufig durch Trading oder den Handel mit Kryptowährungen auf Plattformen, die gar nicht existieren oder betrügerischen Charakter haben.

Verbraucher sollten hellhörig werden, wenn sie aufgefordert werden, über private Messenger-Dienste wie WhatsApp für Anlagetipps zu kommunizieren. Häufig wollen Betrüger so an private Kontaktdaten gelangen, um mit ungebetenen Anrufen oder Nachrichten Druck aufzubauen.

Interessenkonflikte bei Finfluencern

Die meisten Finfluencer sind keine Betrüger, jedoch oft nicht so unabhängig, wie sie vorgeben. Viele verdienen direkt an den Produkten, die sie empfehlen, durch Provisionen oder Partnerschaften mit Finanzdienstleistern. Dieser Interessenkonflikt kann selbst durch Offenlegung nicht vollständig beseitigt werden.

Ein Beispiel dafür sind Finfluencerinnen, die auf Frauen spezialisierte Finanzberatung anbieten, aber am Ende nur teure fondsgebundene Rentenversicherungen verkaufen. Diese Produkte kosten die Anlegerinnen oft einen großen Teil ihrer späteren Rente.

Gefahren von komplexen Finanzprodukten

Finfluencer bewerben oft hochspekulative Finanzprodukte wie Derivate, CFDs oder Day-Trading. Verbraucherschützer warnen, dass solche Produkte für Privatanleger in hohem Maße schädlich sind. Der Handel mit diesen Produkten birgt ein enormes Verlustrisiko, das oft zu einem Totalverlust führen kann.

Die Werbung für diese Produkte sollte laut Verbraucherschützern verboten werden, da fast alle Privatanleger mit diesen hochriskanten Anlagen Geld verlieren.

Fazit: Der Finfluencer-Boom in Deutschland bringt erhebliche Risiken mit sich. Verbraucher sollten stets skeptisch sein, wenn sie auf die Empfehlungen von Finfluencern hören, da viele dieser Tipps von unqualifizierten Personen stammen oder sogar betrügerische Absichten haben. Die BaFin und Verbraucherschützer warnen eindringlich davor, sich von hohen Followerzahlen oder vermeintlich nahbaren Persönlichkeiten täuschen zu lassen. Wer in Finanzfragen sicher handeln will, sollte unabhängige und geprüfte Quellen nutzen und riskante, hochspekulative Produkte meiden.

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